Galerie Crystal Ball

Ali Mongo – Et in Arcadia ego

Ausstellungseröffnung am Fr. 4 Juni um 20 Uhr
Sa. 31. 7. 2010 San Francisco Night/ Finissage um 20 Uhr
Performances by Laura Bean and Justin F. Kennedy

Ali Mongo Et in Arcadia ego
Et in Arcadia ego, Ali Mongo

Die Galerie Crystal Ball zeigt im Juni und Juli die Arbeiten des in San Francisco lebenden Künstlers Ali Mongo (*1939). Der Ausstellungstitel „Et in Arcadia ego“ (Selbst in Arkadien existiere ich) bezieht sich auf eine ironische Kombination einer gemeinhin glücklichen Gemeinschaft und deren Konfrontation mit den drohenden Schatten des Todes wie man sie im Werk des Künstlers findet. Diese Vorstellungswelt vereint auch eine persönliche Inspiration seiner mongolischen Herkunft mit den Einflüssen und Erfahrungen seiner Weltreisen als Seemann. In Ali Mongos farbenprächtigen Arbeiten kreiert er einen Garten, der bevölkert ist mit Tieren, Kreaturen und Menschen, die sehr stark mit seiner Gedankenwelt und Erlebnissen verknüpft sind. Eine spezielle Ikonographie aus abstrakten Formen erzeugt er mit durch den Pinsel gesetzten Gesten. Farbspuren und Pinselbahnen werden zu Wesen, Teilen einer „abstrakten“ Figuration. Ali Mongo wohnt in einem Hotel in North Beach und arbeitet in einer Nachbarschaft, in der die Beat- und Hippie-Bewegung im Grunde niemals verschwunden ist. Das Café Trieste, indem Ali fast täglich malt, war in den 50iger und 60iger Jahren ein wichtiger Treffpunkt für Beatliteraten, Performer und Aktivisten. Seine Arbeiten sind zumeist im kleinen Format. Im Kontrast zur heutigen Kunstszene sendet die Bescheidenheit seiner Arbeit eine einzigartige Anziehung aus. Während der Ausstellungszeit zeigen wir eine Videobotschaft von Ali Mongo.

Kuratiert von Manfred Kirschner und An Paenhuysen.

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Andreas Kotulla – Weihnachten in Tirol mit der Feichter-Familie und weiteren Veranstaltungen

Eröffnung am Fr. 26. März um 20 Uhr
27.03. bis 23.04.2010 mit Finissage um 20 Uhr

Weihnachten in Tirol mit der Feichter-Familie, Andreas Kotula

Andreas Kotulla arbeitet in den sich einander annähernden Bereichen der Malerei und Zeichnung. Er benutzt Farbe stärker als objekthaftes Mittel. Ihr pastoser, gestischer und oft reduzierter, zeichnender Auftrag impliziert auch immer die Konstitution und Sehunschärfen auf das zu reproduzierende Bild. Der Künstler verwendet dabei sehr häufig druckgrafische Reproduktionen von Fotografien, die er wiederum in konstruktiver Weise in sein Medium übersetzt.

Seine künstlerische Geste ist dabei dem Blick angepasst und lässt das Abbildhafte in einer Sehweise erscheinen. Kotullas Arbeiten sind dabei oft kommentarlos, unprätentiös und humorvoll, in einer subjektiven Auswahl, die das einzelne Motiv als Fragmentarisches aus der Welt löst.

Für die Schaufensterscheibe und den Raum der Galerie wird Andreas Kotulla eine Serie schwarzweißer Zeichnungen von Gruppenfotos und „Veranstaltungen“ in einer Installation zusammenbringen, die uns subjektive, humorvolle und geheimnisvolle Annahmen des Künstlers zeigen. In Kotullas Übersetzung, wirken die Prozesse und Ergebnisse menschlicher Gesellschaft irritierend, geradezu musterhaft und voller Leerstellen. Die egozentrische, körperlich angelegte Trennung der Individuen erscheint unüberbrückbar, selbst in der Umarmung, im Bild.

In A Shadow Box (projizierte Zeichnungen)

Eröffnung am Freitag 12. Februar 2010 um 20 Uhr
12.Februar – 20. März 2010

Die Ausstellung wird kuratiert von Alena Williams und Manfred Kirschner mit:  Amy Arif , Susanna Bluhm, Marion Bösen , Cristina Gomez Barrio, Carda Burke, Claudia Medeiros Cardoso, Toni Crabb, Gabifront, Alexandra Gaul, Susanne Gerber, Elke Graalfs, Sabine Jamme, Anja Kaminski, Ins A Kromminga, Kirsty Kross, Fabienne Lasserre, Catherine Lorent, Yuki Mori,Ulrike Müller, Nadja Schöllhammer, Veronika Schumacher, Catriona Shaw, Celeste Dupuy Spencer, Ellen Takata, Zoe Thorne, Silke Thoss, Barbara Wagner

In seinem Text “Über Deckerinnerungen”, von 1899, thematisiert Sigmund Freud, wie Erinnerungen durchlässig und in veränderter Form wiederaufgerufen werden können. Die Deckerinnerung gibt die temporäre Trennung zwischen dem Bewusstsein und dem erinnerten Objekt wieder. 1925 griff Freud bei “Notiz über den ‚Wunderblock’“ dieses Konzept wieder auf, wobei er vorschlägt, dass ein einfaches Spielzeug für Kinder vielleicht eine gute Metapher dafür darstellt, wie Erinnerungen in der Psyche wirken. Mit dem Anheben der transparenten obersten Folie, verschinden die Linien und eine neue Zeichnung ist möglich. Dennoch lässt der Druck der zeichnenden Hand Spuren zurück, welche auf einem Medium unter der durchscheinenden Oberfläche aufgenommen werden. Mit dem Bezug zu diesen Ideen wird die Ausstellung „In A Shadow Box“ den Galerie in eine Dunkelkammer verwandeln, welche die Ontologie der Zeichnung untersucht. Der Besucher ist eingeladen, an einem assoziativen Gedankenspiel teilzunehmen, welches die versteckten Strategien der Erinnerung fokussiert. Durch die Medien Folie und Glas entsteht ein bewegtes Archiv, welches Bilder und Zeichnungen durch Licht und Schatten auftauchen und verschwinden lässt. Auf den Wänden werden Bilder fluktuieren, als wären sie geistige Vorstellungen, die Schopenhauer als eine Art Erkenntnisprojektion beschrieb
und letztendlich als viel mehr flüchtige und vergängliche Erinnerungen in den Blick bringen.

Topsy Freerider – Le Trans Tier Salon

Debut/Eröffnung am Fr. 8. Januar 2010 um 20 Uhr

Le trans tier salon, Topsy Freerider

Eine Ausstellungsinscenierung kuratiert von Frank Schoppmeier und Manfred Kirschner mit:

  • plus de plus, animal performance, by Elke Graalfs in order to M.K.
  • Topsy Freerider: 8.1. – 5.2.2010
  • Monofragil mit DJ Catastrophe : Fr. 15./ 22./ 29. Januar ab 20 Uhr
  • Fin/Christel Beuys Ball: Fr. 5 Feb. um 20 Uhr
  • Dj Olga N., Bruno& Gustaf, Seek Zag Lazer (Tyskerhar)
  • Astrid Küver with Laurie D.!
  • Lydia Karstadt creaturing Fritzie

Inszenierung: Frank Schoppmeier & Künstler der Galerien: Trans Tier Salon, geöffnet: Freitag und Sonntag ab 15 Uhr

Topsy Freerider verwandelt Crystal Ball ab Freitag. 8. Januar 2010 in einen offenen Salon. The Pudel never stops! Ein illunminierter Wintertraum im Kunst-Wohnzimmer der Crystal-Bar mit Creature-Performances, heißer Suppe und Nähmaschinendeko. Schellack-Sounds von DJ Catastrophe und DJane Olga N. vom Kofferplattenspieler (Monofragil) wechseln mit Trans-Disko-Express. Lydia Karstadt, der neue Stern am Klubhimmel (sic!), mit ihrer insolventen Show „Creaturing Fritzie“ debutiert im Separee der Kreaturen.

Zum Christel-Beuys-Ball am 5. Februar gastieren Seek Zag Lazer (Tyskerhar), Live-Elektro. Während des Salons zeigen verschiedene Künstler Berliner Galerien ihre Arbeiten.

Konzept/ Auswahl:
Nur wen wir zufällig getroffen haben oder jemand der in der Vorbereitungsphase erschien ist im Salon-     ,,,….—–,,..–..,

Liebe ist;  außerhalb von dessen zu denken, was ist

Fort – Horror Vacui

Ausstellungseröffnung am Fr. 13. November um 20 Uhr
13.11. – 29.12.2009
Finissage am Die. 29. Dezember um 20 Uhr

Horror Vacui, Fort

Das Künstlerinnenkollektiv Fort (Anna Jandt, Jenny Kropp und Alberta Niemann) arbeitet über ein Referenzsystem, welches mit dokumentarischen Objekten, Geschichten und deren Beziehungen operiert. In Ihren Rauminszenierungen und installativen Projekten sammeln sie präzise, durchdachte Bezüge in Objektauswahl und Platzierung. Damit schaffen die Künstlerinnen vom Charakter eher poetische, surreale Räume und Performances. Ding, Handlung und Herkunft sowie deren historische wie assoziative Bewertung kollidieren wie in einem traumlogischen Verfahren, unter Sichtbarmachung komplexer unbewusster Strukturen und hintergründiger Bedeutung miteinander.

Die Geschichten der Dinge, Zitate und Erscheinungen werden Teile in einer geheimnisvollen Dokumentation. Objekte sind vervielfältigt, erscheinen als Abbild, Spiegelbild, werden Zeichen stellvertretender Information einer erinnerten Welt und verwandeln sich in Katalysatoren kognitiver Prozesse, einer grausamen wie poetischen Realität.

Fort beginnt gerade an diesen mysteriösen Punkten menschlicher Wahrnehmung,  der Zwillingshaftigkeit, dem Vergessen, der unklaren Identität – mit dem Glauben an das Unmögliche und Legendäre in dieser Welt, an einer Veränderung zu arbeiten.

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One-Cubic-Decimeter-To-Boil-The-Ocean, Fort

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Horror Vacui, Fort

zurückligende Präsentationen

  • POINT GRAY, Installation, Aktion, Show
  • Sequences Real Time Art Festival Reykjavik, Island &Bremer Kunst Satellit/ Museum Weserburg Bremen 2008
  • HOTEL MARIENBAD, Installation (in Zusammenarbeit mit Claudia Heidorn und Anneli Käsmayr – dp) KW Institute For Contemporary Art Berlin 2008

Wolfgang Müller – Séance Vocibus Avium

Ausstellungseröffnung in der Galerie Crystal Ball und der Galerie Dörrie Priess am 25.  September um 19 Uhr

26. 9. – 6. 11. 2009

Hawaii Krausschwanz, Wolfgang Müller

Séance Vocibus Avium (I)

Der einzige, in Europa ursprünglich heimische, vollständig ausgerottete Vogel ist der nordatlantische Riesenalk (Alca impennis). Sein letztes Vorkommen befindet sich vor der südisländischen Küste auf der Felseninsel Eldey. Am 3. Juni 1844 werden dort die letzten beiden Vögel, ein brütendes Paar, von den Fischern Jón Brandsson, Sigurður Ísleifsson und Ketill Ketillson aus Hafnir durch Genickumdrehen getötet, um ihre Bälge mitsamt Innereien einem dänischen Vogelsammler zu verkaufen. Damit verstummt der Gesang dieses Vogels für immer.

Nach seiner ersten Islandreise im Jahr 1990 formt Wolfgang Müller einen Riesenalk aus Modelliermasse, Stoff, Papier, Farben und Hühnerfedern. Zum 160. Jubiläum seiner Ausrottung rekonstruiert er 1994 die Lautäußerungen des Vogels im Hörspielstudio des isländischen Rundfunks stöð 2. Sein Medium ist dabei die isländische Schauspielerin Kristbjörg Kjeld. Mit Hilfe moderner Studiotechnik werden die Rufe des Vogels rekonstruiert und somit erstmals seit seinem Aussterben 1844 wieder hörbar gemacht. Als Grundlage der Rekonstruktion dienen historische wissenschaftliche Beschreibungen, wie die von Dr. Alfred Newton aus Cambridge. Er befragt 1854 die Seeleute aus Hafnir nach den letzten Minuten im Leben der letzten Riesenalken und veröffentlicht ihre detaillierten Aussagen 1858 in der ornithologischen Fachzeitschrift „Ibis“.

Andere, meist durch direkte oder indirekte Einwirkung des Menschen ausgerottete Vogelarten stammen vor allem aus Nord- und Mittelamerika, Madagaskar, Australien, Neuseeland und den Inseln des Pazifischen Ozeans. Seit dem 16. Jahrhundert sind schätzungsweise  hundertundfünfzig Vogelarten ausgestorben. Von nur sehr wenigen dieser existieren Beschreibungen ihrer Lautäußerungen.

Dazu zählen neben dem Riesenalken zehn weitere Vogelarten, deren Rufe nun gleichzeitig in der Galerie Dörrie * Priess und der Galerie Crystal Ball zu hören sind. Wolfgang Müller übermittelte dafür zehn bekannten Musikern wissenschaftliche Beschreibungen einer ausgewählten Spezies und bat die jeweiligen Beteiligten, ihren/seinen Körper zu verlassen und in den ihr/ihm zugeteilten Vogelkörper zu schlüpfen. Im Moment der Vogelwerdung verschwinden Musik und Musiker. Es erklingen die Rufe längst verstummter Vögel.

Séance Vocibus Avium

  1. Coturnix Novae-Zelandiae, Neuseeländische Schwarzbrustwachtel, † 1875. (Namosh)
  2. Hawaii-Krausschwanz, Moho Nobilis, † 1934. (Max Müller)
  3. Assumption-Weißkehlralle, Dryolimnas Cuvieri Abbiotti, Unbekannt. (Frieder Butzmann)
  4. Jamaika Teufelssturmvogel, Pterodroma Hasitata Caribbaea, Unbekannt. (Justus Köhnke)
  5. Mauritiusfruchttaube, Alectroenas Nitidissima, † 1930. (Annette Humpe)
  6. Präriehuhn, Tympanuchus Cupidio Cupido, † 1932. (Francoise Cactus/Brezel Göring)
  7. Lachkauz, Sceloglaux Albifacies, † 1914. (Nicholas Bussmann)
  8. Lord-Howe-Inselrasse des Norfolkstars, Aplonis Fuscus Hullianus, † 1923. (Hartmut Andryczuk)
  9. Guadalupe-Caracara, Polyborus Lutosus, † 1900. (Khan)
  10. Riesenalk, Alca impennis, † 1844. (Kristbjörg Kjeld/Wolfgang Müller)

Séance Vocibus Avium (II)

In seinen Farbzeichnungen nähert sich Wolfgang Müller der Gestalt von elf ausgestorbenen Vögeln.  Als Orientierung dienen ihm dabei ausgestopfte Bälge, historische Abbildungen und wissenschaftliche Beschreibungen über das Verhalten der Spezies.  Zu jeder Spezies entstehen mehrere unterschiedliche und zugleich ähnliche Zeichnungen.

Wolfgang Müller erhält im Juli 2009 den vom Südwestrundfunk (SWR) gestifteten Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst. Er wird für sein Radiostück „Séance Vocibus Avium“ ausgezeichnet, das als Produktion des Bayerischen Rundfunks am 3. August 2008 urgesendet wurde.

Aus der Begründung der Jury: „Wissenschaftliche Beschreibungen ausgestorbener Vogelarten und ihrer Stimmen nimmt der Künstler und Feldforscher Wolfgang Müller zum Ausgangspunkt seines Hörwerks ‚Séance vocibus avium’. Aus der aussterbenden Form eines Rundfunkvortrags entwickelt er eine zunächst nüchtern anmutende Textstruktur, um die Sätze dann auf spielerische Weise in Wortreihen und Bedeutungsfelder zu überführen. Damit wird die Aufmerksamkeit vom ursprünglichen Kontext der zoologischen Darstellung gelöst und auf poetische Klang- und Bedeutungsreize der einzelnen Vokabeln gelenkt. Vogelnamen, exotische Lebensräume und die verbalen Notationen von Lautäußerungen schaffen weite Imaginationsfelder in den elf Textpassagen, auf die jeweils eine betörende Rekonstruktion von verlorenen Vogelstimmen durch menschliche Interpreten folgt. ‚Séance vocibus avium’ bezaubert durch seine Lust am Erfinden von Wirklichkeiten.

Séance Vocibus Avium, Wolfgang Müller

Bob Tooke – Don’t Give The Birds Money!

Ausstellungseröffnung am Fr. 17. Juli, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 18. 07. – 28. 08. 2009
Finissage am 28. August um 20 Uhr

Please Don´t Give The Birds Money!, Bob Tooke

Bob Tooke´s künstlerisches Werk kann aktuell als Fortführung und Neuentwicklung der klassischen amerikanischen Folk-Art gesehen werden. Nach dem Kunststudium in Baton Rouge, Louisiana, und dem Abschluss „Master of Fine Arts“ ging er 1991 nach Hamburg. Hier hat er neben seiner künstlerischen Tätigkeit auch verstärkt als Musiker gearbeitet. Über die Jahre nahm er an unzähligen Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, Europa und den USA teil.

Bob Tooke über Bob Tooke in der Galerie Crystal Ball

Der unprätentiöse figürlich-naive Stil seiner Malerei ist thematisch eng verknüpft mit seiner Musik und seinen Texten. Die Arbeiten zeigen einen lustvollen wie geheimnisvollen Humor. Als Malgründe seiner zumeist kleinformatigen Arbeiten findet er Holzreste, Teile von Obstkisten,  Fundstücke aus kommerziellen, urbanen Zusammenhängen. Die darauf ausgeführten Szenen sind ebenso narrativ, verspielt wie hintergründig. Seine Malerei ist lakonisch, transportiert durch die spontane Geste, erfasst und bündelt er die Eindrücke des flüchtigen Moments. Szene und Sprache zeigen in ihrer naiv gesetzten, unmittelbaren Konfrontation auf unheilvolle Beziehungen und Geschichten. Portraits der Heroen des Country und Blues stehen einer Serie von brennenden PKWs und Bandbussen gegenüber, die die Künstler des musikalischen Mainstream repräsentieren, welcher sich nach einer erneuten Überprüfung verzehren sollte. Geliebtes und Ungeliebtes zeigen sich in obsessiver Bearbeitung in ironischen Serien, die gleichberechtigt nebeneinander bestehen. Hierin deutet sich die Auffassung und Lust an einer persönlichen Verantwortung, der Transformation und Formulierung einer Kultur, in der Kritik des Kommerziellen.


Elke Graalfs – Kopfüber

Eröffnung der Ausstellung am Fr. 19. Juni um 20 Uhr 20.06. – 11.07.2009
Finissage, Performance und großes Sommerfest in der Kristallkugel: am Sa. 11. Juli ab 17 Uhr

Weisses Klein, Elke Graalfs

Elke Graalfs zeigt in der Galerie eine raumgreifende, wuchernde Installation, die auf Malerei beruht, dabei die Positionierung des Blickes als mediales Mittel der Wirkung hinzuzieht. Die Künstlerin verbindet in ihren Werken den malerischen Gestus mit dem der Zeichung, den Aufbau von konstitutioneller Realtität in Bezug auf die Zeit. Ihre Arbeiten lassen über den gezielten Einsatz eines farbräumlichen Gestus, die Konstruktion und Kreation von Geweben, Stofflichkeit und Oberflächen erkennen. In aktuellen Bildern treten diese über die Leinwand, den Bildträger hinaus und operieren manchmal mit der Collagetechnik. Die Basis selbst, das gerissene Papier erobert als potenzieller Bildträger und Malgrund den Raum. Die Arbeiten von Elke Graalfs untersuchen Funktionen visueller Wahrnehmung und zeigen unglaublich stark, den Moment; das Erkennen eines Image und dessen persönliche Konstruktion.

Zur Finissage, dem Sommerfest der Galerie, wird die Künstlerin erstmals ihre Performance „Schnee von Gestern“ zeigen.


Max Müller – An und für Sich Wertlos

Ausstellungseröffnung Fr. 17 April, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 18. 04. – 22. 05. 2009
Finissage: 22. 05., 20 Uhr

Frau mit Waffe, Max Müller, Zeichnung

Max Müller, geb. 1963 in Wolfsburg ist Autor, Musiker und Zeichner. Die Sujets seiner Handzeichnungen umfassen Portraits, populär- wie gesellschaftspolitische Szenen, Reproduktionen aus Magazinen, Zeitschriften und Zeitungen. In der Beziehung zu den Bildquellen entwickeln Müllers Arbeiten aber eine bewusste Differenzierung durch proportionale wie strukturelle Abweichungen seiner zeichnerischen Geste und den kommentierenden Titeln.

Die auf einfachen Papieren mit Kugelschreiber, Blei- und Buntstift ausgeführten Bilder arbeiten losgelöst und schwingen zwischen den Polen einer scheinbar beschreibbaren Wirklichkeit und deren Relation. Bilder und Texte entwickeln dabei eine relevante Beziehung. Sie arbeiten als ein sich unterstützendes kommentierendes Gegensatzpaar.

Bildteile der Darstellung sind bis zur Verzerrung verstärkt, anderes findet sich nur angedeutet. Ebenso steuert der kommentierende Titel durch Weglassung und Betonung die Aufnahme der Bilder. Er entwirft dabei eine hintergründige Spur mit dem bewussten Einsatz der Informationen.

Max Müller arbeitet in diesen unmerklichen Zwischenbereichen, dem entdeckten Widerspruch, einer nicht expliziten Wiedergabe die sich mit der Anwendung, dem Anzeigen von Deutungslücken und fehlender Information, sowie ihrer Überladung, ihrer eigenen Interpretation, der Wahrheit nähern.

Neben zahlreichen Band- und Soloprojekten ist Max Müller seit 1986 Texter und Sänger der bis heute aktiven Band „Mutter“. Aktuell zeigt er mit seinem Soloalbum: „Die Nostalgie ist auch nicht mehr das, was sie einmal war“ textliche und musikalische Brillanz.


Aylin Kayser & Christian Metzner – Ikarus

07. 04. – 10. 04. 2009
Finissage: Lesung von Svealena Kutschke
Andere Öffnungszeiten: 7. bis 10. April: 20- 24 Uhr

Ikarus Wachslampe, Aylin Kayer/ Christian Metzner

Aylin Kayser und Christian Metzner sind die Designer der Lampe Ikarus, welche schon mehrere Designpreise gewann, wie z.B. dem Design Contest 2008, in Imm. Zuletzt wurde IKARUS mit Unterstützung der Galerie Crystal Ball, im November 2008 im Fernsehmagazin „Chic“ einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Das Konzept von Ikarus geht über die Form und einer rein prakmatischen Funktion hinaus. Ikarus betritt über seine inhaltliche Vermittlung, sowie seine so konzipierte,eingebauten Defunktionalisierung, bewusst das Feld der bildenden Kunst.

Ikarus besteht aus 90% Paraffin, welches durch eine innen liegende Edelstahlkonstruktion und Stahldrahtseilen stabilisiert wird. Das Leuchtmittel im Inneren der Lampe entwickelt Wärme und bringt die Wachshülle zum Schmelzen. Der Lampenschirm unterliegt dabei einer ständigen Verformung, welche bei jedem Modell unterschiedlich verläuft und es zum Unikat erhebt. Das Wachs tropft schließlich ab und kreiert wiederum eine neue Skulptur. Das Schmelzen im Verformungsprozess ist dabei von der Betriebszeit und der Umgebungstemperatur abhängig.

Ikarus soll den Betrachter, laut der Künstler, auf poetische und metaphorische Weise anregen sich mit dem eigenen Umgang und Vebrauch von Energie auseinanderzusetzen. Die Wachslampe Ikarus demonstriert die Kurzlebigkeit unserer heutigen Produktwelt und zerstört sich in ihrer Funktion am Ende selbst. Mit dem Erwerb von IKARUS erhält man nicht nur ein Designobjekt, sondern auch einen Prozeß, der durch seine transformierende Gegenständlichkeit eine spannende und kontemplative Live- Performance darstellt.

Die Galerie Crystal Ball zeigt IKARUS in seiner Transformation vom 7. bis zum 10. April 2009

IKARUS Wachslampe Arte CHIC
Crystal Ball Berlin