Galerie Crystal Ball

/Performance Sommer/ Zugvögel: Träumen mit Bäumen

Fr. 14. Juli, Performance jeweils um 20 und um 21 Uhr
Galerie Crystal Ball
Schönleinstr. 7
10967 Berlin

Eintritt frei!

Träumen mit Bäumen, Conceptual Co-Creation, drei Zugvögel im Wald, Foto: Christina Olschewski

Die Tür steht auf, und wer fliegt herein? Die Zugvögel. Nachdem das Performance Ensemble um Zoë Tomruk in diesem Sommer seinen Betriebsausflug in Kolberg, Brandenburg im historischen Zentralinstitut für Funktechnik (ZIF) mit zahlreichen bewusstseinserweiternden Rehearsals im Wald verbracht hat, zeigen sie uns ihre neueste Produktion; die Ergebnisse des gleichnamigen viertägigen Workshops, (der übrigens gleichzeitig von allen Ensemblemitgliedern geleitet wurde): Träumen mit Bäumen und eine der aktuellen Ausstellung gewidmete Performance: Der Atlas des Uranus.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Birch Hayes – Uranian Atlas

Vernissage am Fr. 28. April um 19 Uhr

28.4. Midissage am 16. Juni, um 19 Uhr, Di. und Fr. jeweils von 14 – 19 Uhr

Extendet until Fri. July, 14th, with arbitrary opening hours & by appointment

Performance of Zugvögel, July 14th. At 8 and 9 pm: Dreaming with Trees & The Uranian Atlas

Birch Hayes nennt seine erste Ausstellung in Berlin, in der Galerie Crystal Ball den Atlas des Uranus. In gewisser Weise ist das für die präsentierten Arbeiten des amerikanischen Künstlers eine äußerst treffende Beschreibung. Hayes aufwändig, detailliert gestaltete Zeichnungen wirken teils wie Kartografien einer unbekannten Welt oder gar wie Oberflächen eines fernen Planeten. Dies mag an der zwar homogenen, aber fremdartigen organischen Präsenz der dargestellten Strukturen und ihrer besonderen Weite der Perspektive liegen. Die Zeichnungen evozieren dabei eine nahezu authentische Präsenz, wie man sie aus wissenschaftlichen Abbildungen, biologischen Diagrammen und Zeichnungen nach der Natur kennt. Bestimmte Strukturen wirken wie angeschnitten, an diesen Stellen wird ihr Aufbau ersichtlich und erklärbar. Alle entdeckten Formen und Dinge zeigen sich. Hayes benutzt diese Attribute meisterhaft, er schafft damit eine reale Ebene, präsentiert uns jedoch keinen gewohnten, sondern einen außergewöhnlichen Einblick in eine geheimnisvolle, phantastische Welt, die seltsam wirklich erscheint. Körperliche Strukturen liegen, kleben, wachsen mit anderen Stoffen in- und auseinander. Die Dinge schweben, schwirren, sind miteinander verknüpft und die Motive entwerfen eine spezifische verträumte Vielfalt. Birch Hayes Zeichnungen haben auf diese Weise Ähnlichkeit in der Strategie mit der Science Fiction, da diese sich auch immer wieder in der Schilderung der Beschreibung der Zusammenhänge und Einzelheiten ergeht, um Realität zu behaupten. Der Künstler Birch Hayes hat aber gar keinen Plan oder ein Sendungsbewusstsein in diese Richtung. Er nennt die Ausstellung seiner schwarzweiß und farbig ausgeführten Arbeiten Uranian Atlas, weil sie ihm eben selbst so erscheinen. Hayes zeichnet, um in einen träumerischen Zustand der Meditation zu geraten. Er hat keine spezifischen Vorstellungen von Beginn an, sondern entdeckt in einer automatischen, unbewussten Formulierung auch eine Form neben der anderen und schreibt sie im Bild fest. Aber dieser eigenwilligen und besonderen Position von Hayes Arbeiten ist es zu verdanken, dass sich die Welten und Landschaften leichtfüßig erkunden lassen, als hätten wir nun im Wachen Zugang zu einer Welt des Unbewussten erlangt. Lydia Karstadt

/Performance Sommer/ Ich Ich Ich : Ich bin Ich !

Wir laden Sie ein als Star auf unserer Vernissage im Kunstpunkt zu erscheinen!

die Galerie Crystal Ball zu Gast im Kunstpunkt Berlin, Schlegelstraße 6

Eröffnung mit Happening und Performance am 14ten April ab 19 Uhr

Ich bin Ich, ca. 12 min, Filmstill, mit „Pas de Costumes„, Berlin 2023 – Ausstellungs- und Performanceprojekt, Video, Installation, 2019-2023

Am Freitag, 14. April 2023 um 19 Uhr eröffnet die Ausstellung ICH ICH ICH im KUNSTPUNKT BERLIN,
Schlegelstr. 6, 10115 Berlin-Mitte.

Zusammen mit einem weiteren Künstlerkollektiv (Stay Hungry) ist Pas de Costumes im April und auch während des Gallery Weekends im Kunstpunkt Berlin eingeladen, die toxischen Wirkungen des egomanischen Künstler-Kult zu untersuchen. Im Frühjahr 2019 haben Natascha Frioud und Manfred Kirschner mit dem Projekt von „Ich bin Ich“ begonnen. Seitdem hat sich in Pas de Costumes eine lockere Gruppe von Künstlerinnen um den Ausstellungsraum Crystal Ball formiert. In der aktuellen Präsentation sind Arbeiten von Caren Sielaff, Miriam Jadischke, Berit Schneider, Stefan Ruf, Zoe Tomruck, Lydia Karstadt, Natascha Frioud, Gabi Garland und Frank Schoppmeier zu sehen.
„Ich bin Ich“ umfasst eine Werkgruppe, um die fiktive Künstler-Persönlichkeit Arielle Schuberti. Eine Ausstellungseröffnung, eine Reihe von Kunstwerken, dazugehörige Performances und ein dokumentarisches Video erzeugen die Person Arielle. Eine stark selbstbezogene Person, die davon überzeugt ist, eine sehr wichtige Künstlerin zu sein. Das Video springt zwischen Fiktion, der Vernissage mit Spielszenen und der Realität, die die Künstler bei der Arbeit am Projekt zeigen. Der Komplex von „Ich bin Ich“ zielt auf die Problematisierung des Klischees, des narzisstischen Künstlers, in Form einer Überindividualisierung, die in ihrer Übersteigerung toxisch auf die Gesellschaft wirken kann.
Pas de Costumes arbeitet seit 2019 an dem Konzept. Dabei ist im Ausstellungsraum Crystal Ball in Kreuzberg eine „One Day Exhibition“ mit Arbeiten der Künstlerin Arielle Schuberti realisiert worden. Diese Eröffnung der Ausstellung von Arielle wurde mit Plakaten, Internetpräsenz und E-Mail-Einladungen beworben. Crystal Ball hatte, wie gewohnt, zu einer ihrer Vernissagen eingeladen. Unwissende Besucher*innen sahen sich dann mit einer Fake-Präsentation und einem stark performativen Abend konfrontiert. Auf der Ausstellungseröffnung kollidierte Fiktion und Realität, Arielle spielte auf der Klaviatur ihrer Selbstverliebtheit und Egozentrik. Nach einigen fragwürdigen Performances der Künstlerin, war die Situation kaum noch haltbar. Arielle zerstörte eines ihrer Werke, als ein Käufer daran Interesse zeigte. Es kam zum Eklat mit dem Galeristen und kulminierte darin, dass die Künstlerin ihre Werke vor den Augen des Publikums zerstörte.
In der Ausstellung ICH ICH ICH im Kunstpunkt zeigt Pas de Costumes zum ersten Mal den Film „Ich bin Ich“, als offizielles Dokument des Projektes. Die Uraufführung wird mit einer Installation von neuen Kunstwerken der Künstlerin Arielle Schuberti sowie mit Arbeiten ihrer Freundinnen ergänzt. Mit einem einleitenden Happening wird die Ausstellung der Performancegruppe begleitet. Aus diesem Anlass würden wir uns sehr freuen, wenn Sie selbst als Star auf der Eröffnung erscheinen und wir das Künstler-Ego somit multiplizieren.

Wir bitten Sie, selbst als Star auf unserer Vernissage im Kunstpunkt zu erscheinen!

Ausstellungsdaten:
Vernissage: 14.04.2023, ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.04. – 01.05.2023
Öffnungszeiten: Fr 17–21 Uhr, Sa + So 15–19 Uhr
Finissage & GET-TOGETHER NETZWERK: 01.05.2023, ab 15 Uhr

Becky: Walk the Village with the Cuckoo Bird

Vernissage mit Konzert am Fr. 31. März um 19 Uhr

Ausstellung vom 31. März bis 2. April, jeweils von 14 bis 19 Uhr

Becky c/o Crystal Ball, Berlin
Becky, Foto: Emily Leshner

Ein Schwan sieht bei genauerer Betrachtung schmutzig aus. Worte liegen auf
der Zunge und räkeln sich im Pelz. Und das Herz ist nichts weiter als ein hohler
Muskel. Von diesen Dingen singt Becky. Becky (She/ They) ist Drag Persona, Performance Artist und Puppenspielerin ihrer selbst. Aus ersten Youtube Musikvideos entwickelten sich 2022 charmante Live Gigs mit sehr viel Make-up und minimalistischen Drums. Ihre Songs sind intime Einblicke in ein queeres Berlin von heute mit Blick auf die ostdeutsche Provinz von gestern, im Wechsel zwischen Melancholie und Absurdität. Mit musikalischer DIY Attitude und deutschen sowie englischen Texten, die manchmal poetisch, manchmal schmerzhaft direkt daherkommen, schafft sie zärtliche kleine Welten, die nachhallen. Becky’s Sound vereint Singer-Songwriter Elemente, Pop Melodien und Alternative Rock Klänge. Im Januar erschien ihre erste EP Tossing and Turning. In „Walk The Village With The Cuckoo Bird“ schreitet die Drag Persona Becky durch den Ort ihrer Kindheit, ein verträumtes ostdeutsches Dorf, immer auf der Suche nach anderen queeren Menschen. Dabei ist jeder Schritt auch ein Akt der Rückeroberung von Raum. Geräusche und Geschichten schwirren um sie herum. Einer örtlichen Legende zufolge, wurde ein Mann gerade deshalb vor dem Hochwasser gerettet, weil er den Ruf des Kuckucks imitierte und die Dorfbewohner_innen diesen Hilferuf hörten. Die Soundcollage im Video spielt mit dieser Legende, dem Kuckucksruf, den Geräuschen aus der Umgebung, fragmentiert und dekonstruiert sie so weit, bis keine Orientierung mehr möglich ist. Die Arbeit hinterfragt assoziativ die Geschichten des Dorfes, die sich im barocken Schloss des Ortes bündeln. Der Veranstaltungsort von heute war ein geheimes Aktenlager der DDR und zuvor eine SA Sportschule. „Walk The Village With The Cuckoo Bird“ wurde in einer ersten Version beim Festival Traumburg 2022 (Schloss Dornburg an der Elbe) gezeigt und ist nun zum ersten Mal in Berlin zu sehen.

Walk The Village With The Cuckoo Bird, 2 Kanal Video Installation, Mathias Becker, 2022

ERDEN. Naturphilosophische Brocken – Buchpräsentation & Audiovisuelle Performance

am Freitag, 3. Februar 2023 um 19:30 Uhr 

Erden-Buchcover, (unter Verwendung eines Bildes von Elisabeth von Samsonow,

Geo Psyche Backup System, Tempera auf Leinwand, 2021)

Extraktionsregime, Wahlverwandtschaften, Körpersaftanaly­sen, alternative Naturepistemologien: Der von Ivo Gurschler, Andreas Hofbauer und Alexander Klose herausgegebene Band 45 der Schriften zur Verkehrswissenschaft versammelt „notwendig fragmen­tarisch bleibende Vorstöße, um über Natur in Krisenzeiten nachzudenken“. 
Die Theoriebildung wendet sich wieder einer Sphäre zu, die mangels eines anderen Begriffs weiterhin Natur genannt wird. Zugleich meldet sich jene in Gestalt von Fluten, Dürren, Stürmen auf immer drängendere Weise zurück, und die Menschen lernen sich verstärkt als Erdlinge zu begreifen. Unter diesen Vorzeichen entstanden radikale Gesten der Dezentrierung in terrestrische Konstellationen als neue Formen über Natur nachzudenken. Der Band versammelt solche, in ihrer Gesamtheit notwendig fragmentarisch bleibende Vorstöße als vier – auf die Erde und ins Unbekannte geworfene – naturphilosophische Brocken.

Präsentationen, Projektionen und Publikumsgespräch von und mit den Autor*innen Salome Rodeck, Tom Turnbull und Daniel Tyradellis, der Künstlerin Jenny Michel, dem Komponisten Konstantin Schimanowski sowie den Herausgebern Andreas L. Hofbauer, Alexander Klose und etwaigen Überraschungsgästen.

Im Anschluss Crystal Ball Bar und Schallplatten- Musik von dj.catastrophé

Apfelmus

Eröffnung am 14.1. um 19 Uhr

Apfelmus – 16 Jahre Galerie Crystal Ball
Ausstellungssalon und Veranstaltungsreihe

Performances zur Eröffnung:
20:00 Lydia Karstadt: All You Need
22:00 Danja Schilling: Danger Danger/ Volume 2: Apfelmus

Lydia Karstadt hat sich mit „Apfelmus“ eine thematische Gruppenausstellung zum Geburtstag gewünscht, denn im Jahr 2023 zählt das Phänomen Crystal Ball 16 Jahre. Zwar gibt es wohl zur Zeit nicht mehr viel zu feiern. Doch „Apfelmus“ soll seine positive Wirkkraft in einer Besinnung auf wesentliche Lebensinhalte vermitteln. Frieden und menschliche Renaturierung. Die Unterordnung menschlicher Existenz in die ökologischen Sphäre erscheinen als unvermeidlicher, einziger Weg aus der Krise. Die Kunst ist dabei, nach Ansicht Karstadts niemals Gegner oder gar Angriffsziel, sondern Mitstreiter im Konflikt um eine Zukunft.
Zahlreiche Lebensmittel haben in den letzten Monaten durch die Protestkultur im musealen Kunstzusammenhang eine höhere Bedeutung erlangt. So kann Apfelmus ein performatives Mittel sein; politische Äußerung, rätselhaftes Objekt, poetische Sphäre oder einfach nur ein großer, alter Karton, auf dem „Apfelmus“ geschrieben steht. Die spielerische Ausstellung in Crystal Ball zeigt Positionen von Künstler*innen die über das Sujet und seinem Deutungsbereich, Assoziationen von Vergänglichkeit in ihr Werk implizieren. Den Ausstellungssalon begleitet ein Veranstaltungsprogramm. Zur Eröffnung werden Performances gezeigt.

Françoise Cactus, Evita Emersleben, Ersatzschrankorchester, Gabi Garland, Elke Graalfs, Miriam Jadischke, Manfred Kirschner, Andreas Kotulla, Gabriele Regiert, Danja Schilling, Caren Sielaff, Juwelia St. St., Lydia Karstadt, Vikenti Komminski, C.C. Kruse, Agnieszka Pasek, Frank Schoppmeier, Silky, Berit Schneider, Veronika Schumacher, Uwe Teichmann, The Wa, die Zugvögel und weiteren Künstler:innen

Arie des Glücksgottes: Bruder, du machst meine Augen nass. Ich seh dein Leben ist kein Spaß. Hier ist ein Apfel, schau, ich habe drei, so kann ich dir einen geben. Da seh ich nichts Übertriebenes dabei, wir können beide leben. Nun versprich mir, dass du die Kerne in Deiner Gier nicht schluckst, sondern sie, vor ich mich entferne, in die Erde spuckst. Und wird es ein Apfelbaum mitten in Deinem Feld, dann komm und hol dir die Äpfel von dem Baum, den du bestellt. (Brecht/ Dessau)

The Wa, Unfinished Dog

Freitag, 20.01. um 19 Uhr
analogSCHATTEN  – Die Zugvögel Improvisation mit Licht und Schatten

Freitag 03.02. um 19:30 Uhr
ERDEN. Naturphilosophische Brocken – Buchpräsentation
Extraktionsregime, Wahlverwandtschaften, Körpersaftanaly­sen, alternative Naturepistemologien: Der von Ivo Gurschler, Andreas Hofbauer und Alexander Klose herausgegebene Band 45 der Schriften zur Verkehrswissenschaft versammelt „notwendig fragmen­tarisch bleibende Vorstöße, um über Natur in Krisenzeiten nachzudenken“.
Präsentation, Projektionen und Podiumsgespräch mit den Herausgebern und Autor*innen

Samstag, 25.2. um 19 Uhr/  Finissage
Apfelmus
– der Film, Thedinghausen 1996
M. Kirschner, Sound von Christian C. Kruse
Wiederaufführung mit Performances:
Wie man einen halben Pudding macht – Evita Emersleben
The Making Of Apfelmus- Manfred Kirschner

Analogschatten – die Zugvögel

Performance am Sonntag den 11. Dezember um 17 Uhr.

& 20. Januar 2023

Analogschatten/ Performance 2022
Am Sonntag dem 11. Dezember gastierten die „Zugvögel“ in der Galerie Crystal Ball. Die Performancegruppe um Zoe Tomruk arbeitet mit der von Ruth Sapora in den 70ger Jahren in den USA entwickelten Strategie des Actiontheaters. In dieser Performancetechnik werden alle Handlungen in der Gegenwärtigkeit des Momentes hervorgebracht.

Action Theatre is an improvisational performance technique developed by the American performance artist, Ruth Zaporah. Action Theatre is defined by its focus on embodied awareness, the tracking of the present moment through sensory experience, and by a structured training that uses exploration to build the performer’s ‘formal dexterity and the ability to “listen” to oneself and one’s acting partners’. This physical theatre technique is documented in Zaporah’s 1995 book, Action Theatre: The Improvisation of Presence. (Wikipedia)

Am 16.12.2022 bringen die Zugvögel „Analogschatten 2“ in der Dramatischen Republik in der Schudomastraße 32 um 19 Uhr zur Aufführung.

& am 20. Januar performen die Zugvögel innerhalb der Ausstellung „Apfelmus“ erneut mit Analogschatten 3

Päng …

… schwierig, oder die Möglichkeit eine Ausstellung zu machen.


Vernissage und offener Salon am 21. Mai um 19 Uhr

mit: Gabi Garland, Miriam Licia Jadischke, Manfred Kirschner, Kai Lillich, Lee Negris, Sigrun Paulsen, Ilze Orinska, Oliver Voigt, Gabriele Regiert und weiteren Künstlerinnen

Lydia Karstadt weiß auch nicht – und da sie im Sommer mal wegfährt um für Frieden zu demonstrieren, an der Müritz den Weltschmerz zu vergraben oder in der Provinz Gemüse anzubauen, hat sie eine sich selbst pflegende Ausstellung erdacht. Sie hat dazu Künstler befragt, die sie auf dem Weg zum Zickenplatz oder kürzlich getroffen hat. Um dem Zufall eine Chance zu geben hat sie gefragt bei etwas mitzumachen von dem sie selber gar nicht weiß, was es wird. Eine experimentelle Ausstellung, ein Versuchsaufbau. Pazifistisch, ambitioniert, freiwillig, ehrlich, kurzweilig, wandlungsfähig, hoffnungsvoll …

Der Ausstellungssalon ist jeweils donnerstags von 14 bis 19 Uhr und gerne nach Vereinbarung geöffnet

sowie im Salon: Café Unst, arbiträre Basisforschung & friedliche Siebdrucke direkt vom Erzeuger:
Slipmaps, Schürzen & romantische Allegorien

Javier Lozano – Antibodies

Vernissage am Sa.12. März um 19 Uhr
vom 12.3.-10.4. und 25.4.-30.4.2022
Öffnungszeiten: Dienstags & Freitags 14-19 Uhr und nach Vereinbarung
Finissage am Fr. 06. Mai um 19 Uhr

Javier Lozano, Unrequeired, 31 x 23 cm, Auqarell auf Karton

Javier Lozano ist ein junger, talentierter Zeichner und Grafiker. Er lehrte bis 2020 an der IED in Madrid. In seiner ersten Ausstellung in der Galerie Crystal Ball liegt der Fokus seiner Arbeiten aber auf Malerei. Lozano dessen außergewöhnlich reduzierter Stil meisterhaft die Waage zwischen ironischer Konnotation und lustvollem Strich hält, zeigt unter dem Titel „Antibodies“ eine Auswahl von neuen Aquarellen. Treffsicher eingesetzter gestischer Strich und sensibel gelegte Farbflächen zeichnen diese Arbeiten aus. Immer scheint Lozanos luszide Kunst auszuloten wieviel es gerade braucht um eine Präsenz, ein Wesen zu erzeugen. Ein paar feine Striche, eine rötliche Farbfläche gegen eine dunklere braune abgesetzt und schon kreiert er die Wange, den Blick eines Wesens. In der Interaktion mit anderen oder aber dem Spiel mit sich selbst, werden sie Körper seiner sphärischen Bilder die mit einer Ambivalenz gleichenteils romantisch wie ironisch leuchten. Javier Lozanos Arbeiten sind mysteriös, in ihrer Behauptung von Reduziertheit ebenso irritierend sicher, wie von Leichtigkeit durchdrungen. Diese Ambivalenz macht sie daher sehr lebendig.

ANTIBODIES

Your invisible friends came to the party.
Lucky charms, protective beings.
These paintings, like daydreaming.
They don´t care, they just follow their nature.
Inevitably. Ghostly trace.
Mind your antibodies and everybody else´s.
What are the characters of these paintings doing?
Hard to say, but whatever it is, they do it well.
Free your mind, free your body.
Free your freedom, free your money.

J. Lozano

 

 

Sigrun Paulsen

Malerei/ Installation, 17.9. bis 21.11.2021

Vernissage am Freitag, 17 September um 19 Uhr

Am Sonntag, 21. November ist die Künstlerin von 15 bis 19 Uhr in der Ausstellung

Sigrun Paulsen, Zweimal Rot, je 185 x 140 cm, Berlin 2021

Sigrun Paulsen arbeitet konzentriert an der Farbe und ihren Wirkungen mit den Aspekten von Gegenständlichkeit. Diese Wirkungsweisen sind teils in auratisch leuchtenden Bildern umgesetzt. Wie ihre Farbtöne und Kombinationen dabei Gegenständlichkeit erzeugen, zeigt Paulsen exemplarisch in Ihrer Farbreflexionen-Serie. Beim bloßen Hinsehen erscheinen die Objektbilder der gleichnamigen Reihe, wie Holzkästen die Neonröhren enthalten. Schließlich entdeckt man, das es keine Röhren gibt, dass Paulsen diese Objektwirkung allein durch den virtuosen Einsatz der Kolorierung erzeugt hat. Unsere Wahrnehmung schafft erst den Eindruck von Materie, wie es die Reflektion an einem realen Objekt tun würde. Indem die Künstlerin aber die Effekte von der Abbildung des Physisches zu trennen vermag, ist es ihr möglich das pure Leuchten der Farben einzufangen. Sigrun Paulsens Interesse gilt diesen unsichtbaren Bereichen, den flirrenden, energetischen Klängen der Farbzusammenstellungen. In ihren Streifenbildern zeigen sich diese Wirkungen meisterhaft kalkuliert. All ihre Umsetzungen sind in langen Farb-Rehearsals erprobt, die die richtige Mischung vorbereitet. Die Künstlerin verwendet wie schon vor ihr die Impressionisten, kein Schwarz aus der Tube sondern mischt dieses aus den vorhandenen hochpigmentierten Farben oder erzeugt seine Wirkung durch Koplementäreffekte. Häufig sind die Streifenbilder mit Landschaftsskizzen und Naturportraits kombiniert. Dieser kombinatorische Gegensatz von Abstrakter und Gegenständlicher Malerei zeigt deutlich ihr Untersuchungsfeld, indem physische Natur also Gegenständlichkeit auf die ihr innewohnende Strahlkraft der Farben und ihrer Wirkung deutet.

Crystal Ball Berlin