Galerie Crystal Ball

/Performance Sommer/ Unboxing – Evita Emersleben & Manfred Kirschner

Am Sa. 5 August um 19 Uhr

Unboxing, Performance, Evita Emersleben und Manfred Kirschner, Künstlerhaus Bremen, September 2022

Der Boxkampf ist die sportliche Variation des klassischen Faustkampfes. Boxen ist weltweit beliebt und hebt eine aggressive, zerstörerische und gewaltvolle Aktion auf die Ebene eines Spiels und Wettbewerbs. Den pazifistisch orientierten Künstler:innen Evita Emersleben und Manfred Kirschner erscheint das Boxen als Sinnbild eines Lebensstils, der sich auf Konkurrenz, Eigeninteresse und soziale Gleichgültigkeit gründet. Sie empfinden den Kampf als antisozial und veraltet, ähnlich dem Impetus des Stierkampfes. Nun, beide Künstlerinnen möchten dem Boxkampf in ihrer Performance „Unboxing“ nicht vollkommen die Berechtigung entziehen, sondern den Kampf vielmehr persönlich miteinander in einer experimenteller Weise untersuchen, ihre Kritik ästhetisch darstellen und den Kampf transzendieren. So zeigt Unboxing auch in Form einer Gesellschaftsparodie aktuelle soziale Tendenzen der Verschiebung des Trivialen in die sichtbare Allgegenwärtigkeit. Den beiden künstlerischen Positionen Emersleben und Kirschner ist die teils offene konzeptuelle Form eigen, die eben auch immer mit der Rezeption der Aktion auf die Zuschauer:innen spielt. Unboxing wurde zuerst in Bremen in 2022 gezeigt und wird in diesem Jahr in der Crystal Ball am 5.8. und in der Villa Sponte in Bremen am 26.8. wieder zur Aufführung gebracht.

Schmusen mit Papier-All You Need Is Lost

Das Kunstbuch von Manfred Kirschner erscheint im September 2021

Bestellungen auch über die Galerie Crystal Ball

Im September erscheint „Schmusen mit Papier – All You Need Is Lost“ von Manfred Kirschner.
Insgesamt 35 handgefertigte Fotocollagen sind mit Prosa zu einem assoziativen Leseerlebnis verbunden.
Schmusen mit Papier spielt in Bremerhaven und verknüpft dessen Geschichte mit heutigen Momentaufnahmen der Seestadt. Ytong, der Erzähler soll seinen seinen Freund Harald Baumeister, auf einer Kunstausstellung im Hafengebiet der Stadt doubeln. Nachdem er den Aufbau der Kunstausstellung hinter sich gebracht hat, lässt sich Ytong treiben und lernt dabei neben vielen neuen Freund*innen den jungen stummen „Goethe“ kennen, der ihm in Briefen eine schwule Liebesgeschichte von 1860 um den Auswanderer Nicolaus und seinen Geliebten Matthias schildert.
Schmusen mit Papier thematisiert neben einer absurd witzigen Schilderung des Kunstbetriebes, Ausgrenzung und Verlust im systemischen Kapitalismus aber auch die Wirkkraft menschlicher Kommunikation, Freundschaft und Solidarität. Dabei arbeitet der Text mit scheinbaren Doppelgängern und Dopplungen. In einem warmen Ton zeichnet er seine Figuren die miteinander verbunden, deutlich machen das im persönlichen Streben eine Universalie zu erkennen ist, die, können wir sie im anderen Menschen anerkennen uns gleich und menschlich macht.

Das Buch ist der dritte Teil einer Collage-Story für dessen Realisierung Kirschner ein Stipendium der Dieckell Stiftung und Mittel des Kulturamtes Bremerhaven erhalten hat. Es wird am 4. September zur Vernissage der Ausstellung „Goethe war hier!“ von Manfred Kirschner in der Galerie Goethe45 erscheinen.

Crystal Ball Berlin