Galerie Crystal Ball

/Performance Sommer/ Unboxing – Evita Emersleben & Manfred Kirschner

Am Sa. 5 August um 19 Uhr

Unboxing, Performance, Evita Emersleben und Manfred Kirschner, Künstlerhaus Bremen, September 2022

Der Boxkampf ist die sportliche Variation des klassischen Faustkampfes. Boxen ist weltweit beliebt und hebt eine aggressive, zerstörerische und gewaltvolle Aktion auf die Ebene eines Spiels und Wettbewerbs. Den pazifistisch orientierten Künstler:innen Evita Emersleben und Manfred Kirschner erscheint das Boxen als Sinnbild eines Lebensstils, der sich auf Konkurrenz, Eigeninteresse und soziale Gleichgültigkeit gründet. Sie empfinden den Kampf als antisozial und veraltet, ähnlich dem Impetus des Stierkampfes. Nun, beide Künstlerinnen möchten dem Boxkampf in ihrer Performance „Unboxing“ nicht vollkommen die Berechtigung entziehen, sondern den Kampf vielmehr persönlich miteinander in einer experimenteller Weise untersuchen, ihre Kritik ästhetisch darstellen und den Kampf transzendieren. So zeigt Unboxing auch in Form einer Gesellschaftsparodie aktuelle soziale Tendenzen der Verschiebung des Trivialen in die sichtbare Allgegenwärtigkeit. Den beiden künstlerischen Positionen Emersleben und Kirschner ist die teils offene konzeptuelle Form eigen, die eben auch immer mit der Rezeption der Aktion auf die Zuschauer:innen spielt. Unboxing wurde zuerst in Bremen in 2022 gezeigt und wird in diesem Jahr in der Crystal Ball am 5.8. und in der Villa Sponte in Bremen am 26.8. wieder zur Aufführung gebracht.

/Performance Sommer/ Zugvögel: Träumen mit Bäumen

Fr. 14. Juli, Performance jeweils um 20 und um 21 Uhr
Galerie Crystal Ball
Schönleinstr. 7
10967 Berlin

Eintritt frei!

Träumen mit Bäumen, Conceptual Co-Creation, drei Zugvögel im Wald, Foto: Christina Olschewski

Die Tür steht auf, und wer fliegt herein? Die Zugvögel. Nachdem das Performance Ensemble um Zoë Tomruk in diesem Sommer seinen Betriebsausflug in Kolberg, Brandenburg im historischen Zentralinstitut für Funktechnik (ZIF) mit zahlreichen bewusstseinserweiternden Rehearsals im Wald verbracht hat, zeigen sie uns ihre neueste Produktion; die Ergebnisse des gleichnamigen viertägigen Workshops, (der übrigens gleichzeitig von allen Ensemblemitgliedern geleitet wurde): Träumen mit Bäumen und eine der aktuellen Ausstellung gewidmete Performance: Der Atlas des Uranus.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Apfelmus

Eröffnung am 14.1. um 19 Uhr

Apfelmus – 16 Jahre Galerie Crystal Ball
Ausstellungssalon und Veranstaltungsreihe

Performances zur Eröffnung:
20:00 Lydia Karstadt: All You Need
22:00 Danja Schilling: Danger Danger/ Volume 2: Apfelmus

Lydia Karstadt hat sich mit „Apfelmus“ eine thematische Gruppenausstellung zum Geburtstag gewünscht, denn im Jahr 2023 zählt das Phänomen Crystal Ball 16 Jahre. Zwar gibt es wohl zur Zeit nicht mehr viel zu feiern. Doch „Apfelmus“ soll seine positive Wirkkraft in einer Besinnung auf wesentliche Lebensinhalte vermitteln. Frieden und menschliche Renaturierung. Die Unterordnung menschlicher Existenz in die ökologischen Sphäre erscheinen als unvermeidlicher, einziger Weg aus der Krise. Die Kunst ist dabei, nach Ansicht Karstadts niemals Gegner oder gar Angriffsziel, sondern Mitstreiter im Konflikt um eine Zukunft.
Zahlreiche Lebensmittel haben in den letzten Monaten durch die Protestkultur im musealen Kunstzusammenhang eine höhere Bedeutung erlangt. So kann Apfelmus ein performatives Mittel sein; politische Äußerung, rätselhaftes Objekt, poetische Sphäre oder einfach nur ein großer, alter Karton, auf dem „Apfelmus“ geschrieben steht. Die spielerische Ausstellung in Crystal Ball zeigt Positionen von Künstler*innen die über das Sujet und seinem Deutungsbereich, Assoziationen von Vergänglichkeit in ihr Werk implizieren. Den Ausstellungssalon begleitet ein Veranstaltungsprogramm. Zur Eröffnung werden Performances gezeigt.

Françoise Cactus, Evita Emersleben, Ersatzschrankorchester, Gabi Garland, Elke Graalfs, Miriam Jadischke, Manfred Kirschner, Andreas Kotulla, Gabriele Regiert, Danja Schilling, Caren Sielaff, Juwelia St. St., Lydia Karstadt, Vikenti Komminski, C.C. Kruse, Agnieszka Pasek, Frank Schoppmeier, Silky, Berit Schneider, Veronika Schumacher, Uwe Teichmann, The Wa, die Zugvögel und weiteren Künstler:innen

Arie des Glücksgottes: Bruder, du machst meine Augen nass. Ich seh dein Leben ist kein Spaß. Hier ist ein Apfel, schau, ich habe drei, so kann ich dir einen geben. Da seh ich nichts Übertriebenes dabei, wir können beide leben. Nun versprich mir, dass du die Kerne in Deiner Gier nicht schluckst, sondern sie, vor ich mich entferne, in die Erde spuckst. Und wird es ein Apfelbaum mitten in Deinem Feld, dann komm und hol dir die Äpfel von dem Baum, den du bestellt. (Brecht/ Dessau)

The Wa, Unfinished Dog

Freitag, 20.01. um 19 Uhr
analogSCHATTEN  – Die Zugvögel Improvisation mit Licht und Schatten

Freitag 03.02. um 19:30 Uhr
ERDEN. Naturphilosophische Brocken – Buchpräsentation
Extraktionsregime, Wahlverwandtschaften, Körpersaftanaly­sen, alternative Naturepistemologien: Der von Ivo Gurschler, Andreas Hofbauer und Alexander Klose herausgegebene Band 45 der Schriften zur Verkehrswissenschaft versammelt „notwendig fragmen­tarisch bleibende Vorstöße, um über Natur in Krisenzeiten nachzudenken“.
Präsentation, Projektionen und Podiumsgespräch mit den Herausgebern und Autor*innen

Samstag, 25.2. um 19 Uhr/  Finissage
Apfelmus
– der Film, Thedinghausen 1996
M. Kirschner, Sound von Christian C. Kruse
Wiederaufführung mit Performances:
Wie man einen halben Pudding macht – Evita Emersleben
The Making Of Apfelmus- Manfred Kirschner

Crystal Ball Berlin