Galerie Crystal Ball

/Performance Sommer/ Ich Ich Ich : Ich bin Ich !

Wir laden Sie ein als Star auf unserer Vernissage im Kunstpunkt zu erscheinen!

die Galerie Crystal Ball zu Gast im Kunstpunkt Berlin, Schlegelstraße 6

Eröffnung mit Happening und Performance am 14ten April ab 19 Uhr

Ich bin Ich, ca. 12 min, Filmstill, mit „Pas de Costumes„, Berlin 2023 – Ausstellungs- und Performanceprojekt, Video, Installation, 2019-2023

Am Freitag, 14. April 2023 um 19 Uhr eröffnet die Ausstellung ICH ICH ICH im KUNSTPUNKT BERLIN,
Schlegelstr. 6, 10115 Berlin-Mitte.

Zusammen mit einem weiteren Künstlerkollektiv (Stay Hungry) ist Pas de Costumes im April und auch während des Gallery Weekends im Kunstpunkt Berlin eingeladen, die toxischen Wirkungen des egomanischen Künstler-Kult zu untersuchen. Im Frühjahr 2019 haben Natascha Frioud und Manfred Kirschner mit dem Projekt von „Ich bin Ich“ begonnen. Seitdem hat sich in Pas de Costumes eine lockere Gruppe von Künstlerinnen um den Ausstellungsraum Crystal Ball formiert. In der aktuellen Präsentation sind Arbeiten von Caren Sielaff, Miriam Jadischke, Berit Schneider, Stefan Ruf, Zoe Tomruck, Lydia Karstadt, Natascha Frioud, Gabi Garland und Frank Schoppmeier zu sehen.
„Ich bin Ich“ umfasst eine Werkgruppe, um die fiktive Künstler-Persönlichkeit Arielle Schuberti. Eine Ausstellungseröffnung, eine Reihe von Kunstwerken, dazugehörige Performances und ein dokumentarisches Video erzeugen die Person Arielle. Eine stark selbstbezogene Person, die davon überzeugt ist, eine sehr wichtige Künstlerin zu sein. Das Video springt zwischen Fiktion, der Vernissage mit Spielszenen und der Realität, die die Künstler bei der Arbeit am Projekt zeigen. Der Komplex von „Ich bin Ich“ zielt auf die Problematisierung des Klischees, des narzisstischen Künstlers, in Form einer Überindividualisierung, die in ihrer Übersteigerung toxisch auf die Gesellschaft wirken kann.
Pas de Costumes arbeitet seit 2019 an dem Konzept. Dabei ist im Ausstellungsraum Crystal Ball in Kreuzberg eine „One Day Exhibition“ mit Arbeiten der Künstlerin Arielle Schuberti realisiert worden. Diese Eröffnung der Ausstellung von Arielle wurde mit Plakaten, Internetpräsenz und E-Mail-Einladungen beworben. Crystal Ball hatte, wie gewohnt, zu einer ihrer Vernissagen eingeladen. Unwissende Besucher*innen sahen sich dann mit einer Fake-Präsentation und einem stark performativen Abend konfrontiert. Auf der Ausstellungseröffnung kollidierte Fiktion und Realität, Arielle spielte auf der Klaviatur ihrer Selbstverliebtheit und Egozentrik. Nach einigen fragwürdigen Performances der Künstlerin, war die Situation kaum noch haltbar. Arielle zerstörte eines ihrer Werke, als ein Käufer daran Interesse zeigte. Es kam zum Eklat mit dem Galeristen und kulminierte darin, dass die Künstlerin ihre Werke vor den Augen des Publikums zerstörte.
In der Ausstellung ICH ICH ICH im Kunstpunkt zeigt Pas de Costumes zum ersten Mal den Film „Ich bin Ich“, als offizielles Dokument des Projektes. Die Uraufführung wird mit einer Installation von neuen Kunstwerken der Künstlerin Arielle Schuberti sowie mit Arbeiten ihrer Freundinnen ergänzt. Mit einem einleitenden Happening wird die Ausstellung der Performancegruppe begleitet. Aus diesem Anlass würden wir uns sehr freuen, wenn Sie selbst als Star auf der Eröffnung erscheinen und wir das Künstler-Ego somit multiplizieren.

Wir bitten Sie, selbst als Star auf unserer Vernissage im Kunstpunkt zu erscheinen!

Ausstellungsdaten:
Vernissage: 14.04.2023, ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.04. – 01.05.2023
Öffnungszeiten: Fr 17–21 Uhr, Sa + So 15–19 Uhr
Finissage & GET-TOGETHER NETZWERK: 01.05.2023, ab 15 Uhr

Becky: Walk the Village with the Cuckoo Bird

Vernissage mit Konzert am Fr. 31. März um 19 Uhr

Ausstellung vom 31. März bis 2. April, jeweils von 14 bis 19 Uhr

Becky c/o Crystal Ball, Berlin
Becky, Foto: Emily Leshner

Ein Schwan sieht bei genauerer Betrachtung schmutzig aus. Worte liegen auf
der Zunge und räkeln sich im Pelz. Und das Herz ist nichts weiter als ein hohler
Muskel. Von diesen Dingen singt Becky. Becky (She/ They) ist Drag Persona, Performance Artist und Puppenspielerin ihrer selbst. Aus ersten Youtube Musikvideos entwickelten sich 2022 charmante Live Gigs mit sehr viel Make-up und minimalistischen Drums. Ihre Songs sind intime Einblicke in ein queeres Berlin von heute mit Blick auf die ostdeutsche Provinz von gestern, im Wechsel zwischen Melancholie und Absurdität. Mit musikalischer DIY Attitude und deutschen sowie englischen Texten, die manchmal poetisch, manchmal schmerzhaft direkt daherkommen, schafft sie zärtliche kleine Welten, die nachhallen. Becky’s Sound vereint Singer-Songwriter Elemente, Pop Melodien und Alternative Rock Klänge. Im Januar erschien ihre erste EP Tossing and Turning. In „Walk The Village With The Cuckoo Bird“ schreitet die Drag Persona Becky durch den Ort ihrer Kindheit, ein verträumtes ostdeutsches Dorf, immer auf der Suche nach anderen queeren Menschen. Dabei ist jeder Schritt auch ein Akt der Rückeroberung von Raum. Geräusche und Geschichten schwirren um sie herum. Einer örtlichen Legende zufolge, wurde ein Mann gerade deshalb vor dem Hochwasser gerettet, weil er den Ruf des Kuckucks imitierte und die Dorfbewohner_innen diesen Hilferuf hörten. Die Soundcollage im Video spielt mit dieser Legende, dem Kuckucksruf, den Geräuschen aus der Umgebung, fragmentiert und dekonstruiert sie so weit, bis keine Orientierung mehr möglich ist. Die Arbeit hinterfragt assoziativ die Geschichten des Dorfes, die sich im barocken Schloss des Ortes bündeln. Der Veranstaltungsort von heute war ein geheimes Aktenlager der DDR und zuvor eine SA Sportschule. „Walk The Village With The Cuckoo Bird“ wurde in einer ersten Version beim Festival Traumburg 2022 (Schloss Dornburg an der Elbe) gezeigt und ist nun zum ersten Mal in Berlin zu sehen.

Walk The Village With The Cuckoo Bird, 2 Kanal Video Installation, Mathias Becker, 2022
Crystal Ball Berlin